Plastische Parodontale (Mukogingivale) Chirurgie
Parodontologische Behandlungen hinterlassen nicht selten sichtbare Spuren, insbesondere am Zahnfleischsaum. Je mehr entzündliches Gewebe entfernt wurde, desto längere Zahnhälse und Lücken stören den ästhetischen Eindruck und reagieren empfindlich auf äußere Einflüsse.
Die plastische parodontale Chirurgie hilft bei der Wiederherstellung der Zahnfleischkonturen. Auch andere Probleme wie "gummy smile" oder ein eingefallener Kieferkamm lassen sich durch einen plastischen Eingriff korrigieren.
Rezessionsdeckung freiliegender Zahnhälse
Zur Rekonstruktion des Zahnfleisches verwendet man ein Schleimhaut- oder Bindegewebstransplantat, welches der Gaumenregion entnommen wird. Durch die chirurgische Deckung wird die Ästhetik wiederhergestellt und ein weiterer Rückgang des Gewebes verhindert.
Bei sehr schweren Schädigungen kann eine Transplantation unter Umständen nicht mehr vorgenommen werden. In diesen Fällen verhilft eine Zahnfleischmaske (Gingivia-Epithese) zu einem besseren Aussehen. Sie wird nach einem Abdruck individuell angefertigt und nur tagsüber getragen.
Chirurgische Kronenverlängerung
Dieser Eingriff wird notwendig, wenn Kronen- oder Füllungsränder tief unter dem Zahnfleischsaum liegen und für eine zahnärztliche Behandlung nicht mehr frei zugänglich sind. Außerdem ist eine ausreichende Reinigung nicht mehr möglich, Zahnhals- oder Wurzelkaries sowie Parodontitis wird Vorschub geleistet. Ein ästhetischer Grund für eine chirurgische Kronenverlängerung ist das sogenannte "gummy smile". Die Lachlinie liegt so hoch, dass beim Sprechen und Lachen große Teile des Zahnfleisches zu sehen sind. Eine Kronenverlängerung hilft hier die ästhetische Relation von Zahn und Zahnfleisch wiederherzustellen.
Häufig ist der Zahnfleischsaum auch an den einzelnen Zähnen unterschiedlich hoch, so dass ein unharmonisches Gesichtsbild entsteht. Mit geringem Eingriff stellt die Kronenverlängerung eine ästhetische Zahnform wieder her.
Kieferkammaufbau unterhalb einer prothetischen Brücke
Fortgeschrittene Parodontitis, chronische Wurzelentzündungen und fehlende Zähne führen zum Gewebeabbau und Einfallen des Kieferkamms. Dies ist besonders im Frontzahnbereich auffällig. Die Zähne scheinen vorzustehen und das Zahnfleisch wirkt dunkler. Um dies zu korrigieren, wird der eingefallene Bereich des Zahnfleisches mit Bindegewebe unterfüttert.
Ästhetischer Kieferkammaufbau
Nach Zahnverlust ist häufig ein starker Knochenabbau (Atrophie) zu beobachten. Der Knochenschwund führt besonders im Bereich der vorderen Zähne zu einem Vorstehen der Brückenglieder oder Implantatkronen. Hier hilft die Transplantation von Gaumengewebe und die Unterfütterung der Kieferkammschleimhaut zur Wiederherstellung eines harmonischen Zahn- und Kieferbogens.